12. Kampftag "Verspäteter Anpfiff, zwei Schiris und dann der Meisterjubel"

Ringer-Landesklassen: AC Bavaria Goldbach ist zurück in der Oberliga - SC Kleinostheim II holt ebenfalls den Titel - Beide Entscheidungen in der Landesliga gefallen.

 

In den Li­gen des Hes­si­schen Rin­ger-Ver­bands sind am Sams­ta­g­a­bend vier wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen ge­fal­len: Der SC Klei­n­ost­heim II si­cher­te sich das Ober­li­ga-Cham­pio­nat, der AC Gold­bach wur­de Meis­ter der Hes­sen­li­ga und kehrt in die höchs­te Lan­des­klas­se zu­rück. Zu­dem ist nun auch klar, wer in der Lan­des­li­ga auf- und ab­s­teigt.


SV Fahrenbach - ASV Schaafheim  10 :19

In der Oberliga machte der nicht aufstiegsberechtigte SC Kleinostheim II Platz eins durch ein unerwartet klares 23:4 beim SC Großostheim perfekt.
Der ASV Schaafheim nutzte die Gunst der Stunde, gewann mit 19:10 beim SV Fahrenbach und zog am Sportclub Frankonia vorbei auf Platz zwei.
AC Goldbach - ASV Schaafheim  28 : 5
Aus Untermain-Sicht hatte mit Blick in die Zukunft vor allem der Goldbacher Triumph Bedeutung. Der einstige deutsche Serienmeister wird nach einer gesunden und erfolgreichen Konsolidierungsphase 2024 wieder auf größerer Ringerbühne zurück sein und die Oberliga gerade unter regionalen Gesichtspunkten bereichern. Die Goldbacher streben auf die perfekte Runde zu und hatten am Samstag auch mit dem Tabellenzweiten ASV Schaafheim II keine Mühe. Das 28 : 5 war dennoch kein Kampfabend von der Stange.
Eine Autopanne
Denn die Begegnung begann satte 45 Minuten später als geplant. Der angesetzte Kampfrichter Jürgen Rauch hatte eine Autopanne und meldete von unterwegs, dass er weder zum Wiegen (19.15 Uhr) noch zum Anpfiff (20 Uhr) rechtzeitig da sein würde. Rauch setzte zwar alle Hebel in Bewegung, um noch nach Goldbach zu kommen; doch gegen 20.45 Uhr drängten die Schaafheimer auf den Beginn, da die aufgewärmten Athleten wieder kalt zu werden drohten. Die ersten beiden Duelle pfiff unter Zustimmung beider Vereine Goldbachs Vorsitzender und Ringer Michael Heeg. »Das hat er gut gemacht!«, lobte Schaafheims Sportlicher Leiter Michael Trippel. Kurz darauf traf unter Applaus der 150 Zuschauer in Jürgen Rauch der eigentliche Unparteiische ein und übernahm. Mit einigen Entscheidungen zog er sich den Unmut der Schaafheimer zu, was aber nicht kampfentscheidend war.
Spätestens nach dem Schultersieg von Ümit Öztürk im Schwergewicht sei »die Spannung raus« gewesen, resümierte Michael Heeg den letztlich glasklaren Verlauf. Sieben der neun Duelle gingen an die Goldbacher, die anschließend den nun auch rechnerisch sicheren Titel feierten. »Es war uns bewusst, dass wir eine starke Mannschaft haben«, fasste der Vorsitzende die fast fertige Runde 2023 zusammen. »Wir hätten aber nicht damit gerechnet, dass wir so durchmarschieren!«
Unter anderem der Last-Minute-Zugang von Jan Fischer, der nach dem Rückzug von Oberligist RWG Mömbris/Königshofen praktisch mit dem Saisonstart verpflichtet wurde, schloss eine der wenigen Goldbacher Schwachstellen. Der Kubaner Javier Gonzalez schlug wie erwartet ein, gewann bislang alle Kämpfe vorzeitig und war am Samstag auch vom Schaafheimer Jannik Buchheimer nicht in Verlegenheit zu bringen.